Wenn Kinder keine Wünsche haben, sind sie dann wunschlos glücklich? Diese Frage stelle ich mir wirklich. Nun haben wir ja Weihnachten. Als kleines Kind habe ich mir schon Wochen, wenn nicht sogar Monate im Voraus Wunschzettel erstellt, damals noch ausgeschnitten aus Quelle- und Otto-Katalogen. Heute kennt das keiner mehr. Wir haben den Wunschzettel gefühlt erst vorgestern erhalten, darauf standen nur Kleinigkeiten wie „Haargummis“. Was sagt das aus? Dass die Kinder nicht mehr träumen, sich nichts mehr wünschen, wunschlos glücklich sind? Als ich nachfragte, kam ein: „Ich brauche nichts, ich habe doch alles!“
Man könnte nun denken, dass wir unsere Kinder das ganze Jahr über verwöhnen. Das mag aus einer gewissen Perspektive auch so sein, aber wenn es uns gut geht, warum sollten wir dann kleine Wünsche nicht direkt erfüllen? Solange es möglich ist? Solange die Kinder wissen, was es wert ist und wie viel man für Geld arbeiten muss? Einige werden das kritisieren, aber das ist mir ziemlich egal. Es sind meine Kinder und sie sollen später einmal sagen können, dass sie eine glückliche Kindheit hatten.
Klar, Überkonsum – darüber brauchen wir nicht zu reden, das ist nicht vernünftig. Dieses Jahr haben wir gespendet und andere mit Kleinigkeiten bedacht. Manchmal macht Schenken mehr Spaß als Beschenktwerden.